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Scheibchenweise - Einblicke

Hochbegabung - verkannt

Hochbegabung ist kein Krankheitsbild, sondern ein Geschenk und eine grosse Kraftquelle (engl. giftedness). 

"Hochbegabte Kinder ins Leben zu begleiten ist eine Erziehungskunst ... Sie stellt hohe Anforderungen an die Persönlichkeit der Erzieher. Die außergewöhnliche Sensibilität der Kinder erfordert eine Beziehungsqualität von Erwachsenen, die Selbstkritik und Offenheit für das Neue enthält und somit die Voraussetzung für echte zwischenmenschliche Begegnungen schafft. Aus diesen Begegnungen erwächst die Bereitschaft für Lernen und Wachsen und Verändern auf beiden Seiten. ... Dies ist das etwas unbequeme Geschenk des hochbegabten Kindes jenseits seiner Leistung an die Welt der Erwachsenen, die uns weckt und auffordert, uns aus unseren gewohnten Bahnen herauszubewegen und für uns und unser eigenes Leben neue Ansätze zu finden." (aus: Hochbegabte Kinder, ihre Eltern, ihre Lehrer - James T. Webb, Elizabeth A. Meckstroth, Stephanie S. Tolan - S. 49, Huber Verlag, 2007) 

Oftmals wird eine Hochbegabung als etwas Krankhaftes verstanden, ob von den Bezugspersonen, im Kindergarten oder der Schule. Die Betroffenen werden alleine gelassen, abgestempelt oder mit Psychopharmaka ruhiggestellt (Seelenmord) und können so ernsthafte Störungen entwickeln (medikamentöse Dissoziation). Das sind Anzeichen einer Traumatisierung. Diese erfordert spezielle Kenntnisse und Offenheit der Bezugspersonen zum Ausheilen. Sodann können Hochbegabte ihre heilsame Widerstandskraft (Resilienz) entfalten. 

Die Betroffenen benötigen keine Psychopharmaka zur Anpassung, sondern Fachkompetenz zur Anerkennung des anderen Normal-Seins bzw. zur Traumaarbeit und Stärkung von sicheren Bindungen. Die Verschreibung von Betäubungsmitteln zum Zweck der Anpassung ist keine Indikation, sondern Körperverletzung: Denn, das heranwachsende Gehirn / Nervensystem wird in seiner Entwicklung massiv gestört. In Deutschland ist es kaum zwei Generationen her, dass Andersartige oder Kranke einen Stempel, eine Nummer eintätowiert bekamen zur Aussonderung. Unser kollektives Gedächtnis hat diese Einstellung häufig bewahrt. Das ist möglich, weil wir uns mit dieser dunklen Seite unserer Geschichte noch wenig auseinandergesetzt haben. Auch der Seelenmord ist eine Form von Vernichtung! 

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